Bernhard Hausegger EINE IMITATION, DIE JEDER HABEN KANN
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5. MAI - 2. JUNI 2018 6. OKTOBER - 19. OKTOBER 2018 |
www.bhausegger.at |
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alle Photos / all photos © Gebhart Blazek |
Nach Bernhard Hauseggers Ausstellung in Songs Luncheon in Wien sind bei Gebhart Blazek in Graz zwei Wiedergänger von Gockel und Kater zu sehen. Ihr genetisches Programm generiert ein ähnliches Verhalten, das sich als bestimmender Parameter in den Raum einschreibt: Einmal mehr macht der Sprung des Katers die Verfasstheit von Skulptur und Protagonisten sichtbar, sowie ihre allgemeine Stoßrichtung, die nach außen – aus sich selbst heraus – weist. Mit grellgrünen Pupillen fasst der Kater den nahegelegenen Schlosspark in seine rosa umrandeten Augen. Sein Blick ist, wie er selbst, völlig außer sich. Das Grün der Natur spiegelt sich nur knapp vor seinem Gesicht im Schaufenster der Galerie, die auf der anderen Straßenseite gelegen ist. Ganz außer sich geraten, befindet sich der Kater in instantaner Korrespondenz mit seiner Umgebung. Sein Körper veräußert sich in den gleichlautenden Farbflächen des dahinter gehängten Berberteppichs – das gelbe Fell im roten Sporttrikot, eine farbliche Mimikry des Textils. Als ob stumme Bedingung für die Veräußerlichung des Katers posiert der Hahn wie sein Wächter reglos und starr auf dessen Hintern. Im normalen Winkel zu seiner Bewegung ausgerichtet, wirkt er wie dessen entsättigtes Spiegelbild, das durch ein dunkles Prisma gebrochen, alle Farbe abgelegt hat. In einer Bedingtheit, welche die Statik des Hahns mit der Dynamik des Katers miteinander verschränkt, ist das Verharren des Einen die Voraussetzung für die Bewegung des Anderen. Der radikale Farbausschlag beim Kater trifft auf Farbleere beim Hahn. Dieselbe kehrseitige Übereinkunft verbindet auch die lebhafte Bewegung des Ersten mit der Totenstarre des Zweiten: Just in Sprungrichtung des Katers verlaufend, bohrt sich ein Stahlrohr durch die Schläfe des Hahns. An all diesen Vorgängen unbeteiligt sitzt eine Kugel auf dem Sockel. Völlig unbewegt liegt sie auf dem hölzernen Unterbau, der das Geschehen wie eine Bühne in sich eingrenzt. Als baulich-landschaftlicher Bezugspunkt bildet er jenen waagrechten Horizont der Erzählung, vor dem deutlich wird, dass sich die Fliehkräfte in Hauseggers Skulptur aufheben, um in einer Balance aufzugehen, die diese Arbeit so gleichnishaft erscheinen lässt. Philippe Batka |
more information: |
rauminhalt.com |
designmonat.at |
Kelims aus Marokko / Moroccan kilims
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Flachgewebe erfüllen in den Nomaden- und Bauernhaushalten in Marokko bis in jüngste Zeit wichtige Funktionen als Alltags- und Prestigeobjekte, sei es als Transportsack, Decke, Bodenbelag, Satteldecke oder Kleidung. Ihr Musterschatz ist stärker technisch bedingt als der der Knüpfteppiche und dadurch auch stärker an regionalen Traditionen orientiert. Gleichzeitig zeigt sich in anspruchsvollen Beispielen die ganze Reichhaltigkeit der Textilkultur der Berber, die hier ein meisterhaftes Verständnis komplexer technischer Abläufe voraussetzt: nur wer die Form beherrscht kann mit ihr spielen. |
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Ait Ouauzguite kilims, Jebel Siroua region, 19th century |
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Zenaga kilims, Jebel Siroua region on the left wall + a Marmoucha pillow from the eastern Middle Atlas on the right, 2nd quarter - mid 20th century |
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a Beni Mguild kilim (left) + a Beni M'tir kilim (right), central + northern Middle Atlas, early 20th century |
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a highly unusual Marmoucha kilim, 1980s, in the foreground, a mid 20th century Zenaga kilim on the left + a kilim from the upper Dades valley near M'semrir in the background |
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Zenaga + Ait Ouazguite kilims on the right wall + a flat woven cover, probably from the Ourika valley on the left wall |
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a Moroccan recycling kilim, 1990s, on the back wall + a Beni Ouarain rug from the 1980s/90s in the foreground |
Textiles from the Atlas Mountains |
30th of September 2016 through 9th of November 2016 After having been invited to do an exhibition on 'boucherouite' rag rugs from Morocco in late 2010/early 2011 + another exhibition on Mbuti loin cloths from the Congo in summer 2012 this is the third time that I had the honour of exhibiting at the Douglas Hyde Gallery, a very well respected institution in the field of contemporary art. The collection of textile objects from the Middle Atlas, High Atlas + the Anti-Atlas has been built over the past 3 decades. The 6 selected examples show a surprising similarity of the creative spirit between the pieces from the early 20th century (the large Beni Ouarain carpet + the Ait Abdellah women's veil) + the almost contemporary ones from the High Atlas.
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3 rugs from Azilal, central High Atlas + a small saddle rug from the central Middle Atlas |
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a seemingly 'figurative' rug from Azilal (center), central High Atlas, a small saddle rug from the central Middle Atlas (right) + a highly rare women's veil from Ait Abdellah in the Anti-Atlas |
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highly rare women's veil from Ait Abdellah in the Anti-Atlas, 155 x 85 cm / 5' 2'' X 2' 10'' |
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Beni Ouarain sleeping rug, with very exceptional drawing, first half / mid 20th century |
CELIA-HANNES: SUPERLIFE |
29. April - 3. Juni 2017 |
SUPERLIFE - EIN MUSTERZIMMER VON CELIA-HANNES Das Wesentliche liegt Célia Picard und Hannes Schreckensberger die als Design-Studio Celia-Hannes ihre formal reduzierten Möbel-Objekte nun erstmals in Wien in den Räumlichkeiten der Galerie Rauminhalt präsentieren sehr nahe. Die raumdefinierenden Entwürfe der Serie „Superfurniture“ loten die Grenze zwischen einem theoretischen und einem praktischen Ansatz aus, sind Musterbeispiele für die Generation der „Modern Nomads“ die einerseits in ihrer Ortswahl und dem davon geprägten Lebensumfeld hoch mobil sind und andererseits nahezu ständig zwischen digitaler und analoger Welt pendeln. Die pragmatischen Möbel-Objekte bringen strukturelle Klarheit ins Spiel. Sie vermitteln das Temporäre ebenso wie die Möglichkeit des längeren Innehaltens und Verweilens. Nützliches findet so zu einer Ur-form, die - zeitgemäß interpretiert - die Grenze zwischen Funktionalität und raumgreifender Objekthaftigkeit nahezu verschwinden lässt. Der Materialität kommt hier eine ebenso wichtige Aufgabe zu: sie steht eindeutig im Dienst der Möbel-Objekte und verstärkt die beabsichtigte gestalterische Klarheit der Entwürfe. Man kann und soll in Anbetracht dieser Stücke zur Ruhe kommen – und Kraft sammeln für einen neuen Aufbruch. Im Zuge der Ausstellung wird auch noch ein Teppich von Valerija Ilcuka präsentiert. Diese Arbeit ist das Diplomprojekt, mit dem Ilcuka unter dem Titel 'stories of an alien' an der Akademie für angewandte Kunst in Wien ihr Studium abgeschlossen hat. |
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Celia-Hannes: Superlife |
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Valerija Ilcuka: 'stories of an alien' |
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Celia-Hannes: Superlife |
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Celia-Hannes: Superlife |
alle Photos / all photos © Gebhart Blazek |
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Patrick Rampelotto GOLDRAUSCH
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30. April - 29. Mai 2016 |
Pokale sind Gegenstände, die sich durch besondere Zeichenhaftigkeit auszeichnen. Ihre Funktion ist rein symbolisch, da sie Sieg und Ehre bezeugen und bedeutende Leistungen für die Zukunft festhalten. Als emotionales Gut in ihrer Zeit oft vergleichbar mit dem „Heiligen Gral“ im Eigenheim aufbewahrt, verschwimmt ihre symbolische Bedeutung jedoch für nachfolgende Generationen. Der Pokal wird zum reinen Objekt, das seine eigentliche und urtümliche Funktion verloren hat. Für Patrick Rampelotto stellen diese ausrangierten Trophäen ein ebenso inhaltlich wie formal interessantes Werkmaterial dar. Durch das Zerlegen der Pokale in ihre modularen Einzelteile abstrahiert er die auratischen Objekte nahezu zur Gänze, bevor er diese, im Sinne von Assemblagen, zu skulpturalen Leuchten und totemartigen Säulen neu zusammenfügt. Die Ergebnisse oszillieren bewusst an den Grenzen von Design und Kunst, indem sich Skulpturalität und Funktionalität nicht ausschließen, sondern das Potential ihres Miteinander genutzt wird - zwei Felder, zwischen denen sich Patrick Rampelotto ohne Tabus bewegt und arbeitet. |
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